Erfolgsmodell in der Kritik – Die wichtige Rolle des globalen Handels in Krisenzeiten

Dienstag, 13. Oktober 2020

Neu-Isenburg

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Technik aus China, Blumen aus Holland und Wein aus Frankreich: Längst haben wir uns als Verbraucher daran gewöhnt, bei der Erfüllung unserer Konsumwünsche auf Produkte aus der ganzen Welt zurückgreifen zu können. Sowohl beim Import, als auch beim Export kennen sich die Deutschen aus. Laut Statistischem Bundesamt machten sich im vergangenen Jahr deutsche Güter im Wert von knapp 1,3 Billionen Euro auf den Weg in die ganze Welt – nur China und die USA konnten das übertreffen. Zu verdanken ist das natürlich der Globalisierung, die Länder auf der ganzen Welt beim Austausch von Waren und Wissen verbindet. Während die meisten Bürger dieses System viele Jahre lang als positive Entwicklung empfunden haben, scheint sich das in jüngster Vergangenheit jedoch geändert zu haben. In einer aktuellen Spiegel-Umfrage gaben nur noch 38 Prozent der Befragten an, die Globalisierung als Chance zu sehen. 2017 waren es noch beinahe 60 Prozent. Insbesondere seit Beginn der COVID-19-Pandemie verläuft diese Negativkurve im Umfragediagramm auffällig steil. Gerade in schweren Zeiten scheint das Vertrauen in das deutsche Erfolgsmodell also dramatisch zu sinken. Warum Globalisierung jedoch gerade in der Krise ein Ausweg sein kann, erläutern wir in diesem Blogbeitrag.

Abschottung gegen das Virus

Die Globalisierung ist in Zeiten von Corona mächtig ins Straucheln geraten. So sind nicht wenige der Ansicht, dass genau in diesem System die Ursache dafür begraben liegen könnte, warum sich das Virus überhaupt so schnell verbreitet hat. Auf die gleiche Weise, wie Waren und Reisende über den halben Erdball befördert werden, kann im Zweifel natürlich auch ein Virus über Tausende Kilometer hinweg transportiert werden. Die Folgen der raschen Verbreitung sind wenig verwunderlich: Viele Nationen und Märkte kapselten sich ab, Grenzen wurden geschlossen, Handelsschiffe stillgelegt. Diesem raschen Shutdown und den generellen Vorsichtsmaßnahmen ist es zweifelsohne auch zu verdanken, dass sich das Virus auch relativ schnell wieder eindämmen ließ. Ob die globale Zusammenarbeit über Landesgrenzen hinweg aber tatsächlich der treibende Faktor für die Ausbreitung von COVID-19 war, darüber lässt sich sicherlich streiten. Schließlich konnten sich Pandemien wie Pest oder Cholera bereits vor mehreren hundert Jahren über ganze Kontinente hinweg verbreiten – und das schon lange bevor die Globalisierung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts so richtig Fahrt aufnahm.

Alle helfen zusammen

Vielmehr haben die letzten Monate gezeigt, wie wichtig gegenseitige Hilfe und Zusammenarbeit in Krisenzeiten sind – sowohl auf lokaler als auch auf internationaler Ebene. Unter Berücksichtigung aller Vorkehrungsmaßnahen zur Eindämmung von COVID-19 ist es nicht zuletzt den weit ausgebauten Handelswegen zu verdanken, dass medizinische Utensilien gerade zu Beginn der Krise rasch dorthin transportiert werden konnten, wo sie am dringendsten benötigt wurden. Auch bei spontanen Problemen wie der Ersatzteilbeschaffung für Beatmungsgeräte stand dank gut vernetzter Kommunikationswege schnell Hilfe bereit. Und obwohl das Toilettenpapier mancherorts zwischenzeitlich knapp wurde, so konnte sich dank gut organisierter Händler sicherlich kein Haushalt in Deutschland über ernsthafte Nahrungsmittelengpässe beschweren. Auf diese Weise wurde uns auch vor Augen geführt, welch wichtige Rolle gerade auch der lokale Handel in Krisenzeiten einnimmt. So stellten örtliche Geschäfte nicht nur die regionale Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln, sondern bisweilen auch mit Bargeld sicher. Gerade in den Anfangszeiten der Pandemie setzten die Deutschen vermehrt auf Münzen und Scheine als verlässliches Zahlungsmittel und bauten sich oft auch einen krisensicheren Notgroschen auf. In einer solchen Situation erhöhter Bargeld-Nachfrage können Händler, die ihren Kunden Cash-Back-Services zum Abheben von Bargeld direkt an der Kasse ermöglichen, eine zusätzliche Versorgungfunktion in ohnehin schon unsicheren Zeiten einnehmen.

Gestärkt aus der Krise

Die Globalisierung stellt daher weniger eine Ursache als vielmehr eine mögliche Lösung für derartige Krisensituationen dar, auf Basis derer wir dazulernen und die globale Zusammenarbeit für die Zukunft optimieren können. Wenn Grenzen geschlossen bleiben und Betriebe die Arbeit niederlegen müssen, wird noch offensichtlicher, wie wichtig alternative Lieferketten und moderne Arbeitsmethoden sind. Zudem wird auch die Bedeutung der Digitalisierung in den Fokus gestellt. So haben viele Unternehmen in den letzten Monaten erfahren, welche Vorteile sich durch die Optimierung veralteter Prozesse mittels moderne Technik ergeben können – sei es nur in Form von Homeoffice und virtueller Meetings oder gar durch die grundlegende Umrüstung interner Abläufe. Auf diese Weise sorgt die digitale Vernetzung nicht nur dafür, dass wir uns weiterhin global austauschen können, sondern schafft grundlegende Mehrwerte, von denen wir auch nach der Krise weiterhin profitieren werden.

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