Mit Solidarität und Kooperationen durch die Krise

Montag, 25. Mai 2020

Neu-Isenburg

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Der Lockdown des öffentlichen Lebens traf den Handel mit voller Wucht. Es gab und gibt aber eine Reihe von Aktionen, die Mut machen. Denn sie beweisen, dass bei allem Konkurrenzdenken Solidarität zwischen den Branchen möglich ist.

Die amtlich verordnete Schließung der Läden ließ die Umsätze bei Unternehmen, die über keinen Online-Shop verfügen, auf null zurückgehen. Dagegen waren im Lebensmitteleinzelhandel Sonderschichten nötig, um den gewachsenen Bedarf der Kunden überhaupt gerecht zu werden. Auch wenn inzwischen bundesweit erste Lockerungen der strikten Verordnungen sichtbar werden, ist die Krise noch lange nicht überwunden. So warten gastronomische Betriebe nach wie vor auf ein Zeichen der Regierungen, wann es für sie denn wieder losgehen kann.

Online hilft Offline

Stationäre Händler, die sich bisher dem Onlinevertrieb verweigerten, wurden besonders von den Geschäftsschließungen erwischt. Ohne Geschäftsbetrieb keine Umsätze: Schon nach wenigen Tagen gründeten sich Initiativen wie „Händler helfen Händlern“. Sie eint das Ziel, betroffene Unternehmen schnell auf dem Weg zu einem Online-Shop zu unterstützen. Marktplatzbetreiber wie Otto, Douglas, Zalando oder Ebay boten die kostenlose Aufnahme von Artikeln der Händler auf ihren Plattformen an; teilweise unter Verzicht jeglicher Provision bis zur Mitte des Jahres. Damit besteht für einige Geschäftsinhaber die Chance, zumindest einen Teil des fehlenden Geschäfts zu kompensieren.

McDonald’s hilft Aldi

Die Schließung gastronomischer Betriebe betrifft auch McDonald’s. Gleichzeitig sieht sich Aldi einer stärkeren Nachfrage ausgesetzt. Im Rahmen einer eher ungewöhnlichen Partnerschaft unterstützt die Restaurantkette den Lebensmittelhändler. Die Personalpartnerschaft ermöglicht die Vermittlung von Mitarbeitern von McDonald’s an Aldi. Dort werden die Mitarbeiter nach Bedarf eingesetzt und befristet eingestellt. Nach ihrem Einsatz wechseln sie wieder zu McDonald’s zurück. So kann Aldi den gewachsenen Ansturm besser bewältigen.

Leichter Personal tauschen

Die von EHI und HDE initiierte kostenlose Personalvermittlungsplattform ist ein weiteres Beispiel für Kooperationen in der Krise. „Gemeinsam handeln“ richtet sich speziell an Handelsunternehmen, die vorübergehend Personal suchen, und andere, die ihren Mitarbeitern Alternativen anbieten möchten, weil diese vorübergehend nicht beschäftigt werden können.

Post hilft Lebensmittelhandel

Gerade ältere Menschen gehören nach allen derzeitig bekannten Fakten zu den Personengruppen, bei denen ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf mit COVID-19 besteht. Dieser Personenkreis bliebe besser zu Hause, sieht sich aber wie alle Kunden gezwungen, Lebensmittel einzukaufen. In den beiden Ortschaften Heinsberg und Gangelt in Nordrhein-Westfalen probierten Rewe und DHL eine neue Form der Zusammenarbeit. Der Briefträger wirft einen Bestellzettel für wichtige Lebensmittel in den Postkasten. Die Kunden füllen diesen aus, hängen ihn an ihre Tür oder werfen ihn in den Briefkasten. Die bestellten Lebensmittel verpackt der zuständige Rewe-Markt. Die Zustellung übernimmt DHL.

Kooperationen im Kleinen

Daneben gab und gibt es unzählige Kooperationen auf lokaler Ebene, die es nicht in die bundesweiten Schlagzeilen schafften. Beispielsweise wenn Apotheken, die ohnehin Medikamente in einem Ort zustellen, zusätzlich die Bestellungen des benachbarten Buchhändlers mit übernehmen. Oder spontan das Stadtmarketing (z. B. in Uelzen) einen Lieferdienst für die ansässigen Händler organisiert.

„Gemeinsam die Krise überstehen.“ Das wird auch in den kommenden Wochen das Motto sein, denn das Ende der Pandemie ist derzeit nicht absehbar.

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