Die beliebtesten Bargeld-Verstecke der Deutschen

Dienstag, 3. März 2020

Neu-Isenburg

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Für viele Sparer hat es sich zur Gewohnheit entwickelt, das hart verdiente Geld ganz klassisch auf dem Bankkonto zu lagern. Geschichten wie die des alten, schrulligen Nachbarn, der sein Erspartes aus generellem Misstrauen gegenüber den Finanzinstituten unter der Matratze bunkert oder im Garten vergräbt, würden die meisten wohl eher als Mythos abstempeln. Dass es jedoch gar nicht so abwegig ist, einen Bargeld-Vorrat in den eigenen vier Wänden anzulegen, zeigen wir im folgenden Blogbeitrag.

Tatsächlich ist die Zahl der Privatsparer, die größere Mengen Bargeld zu Hause aufbewahren, nicht zu unterschätzen, wie Umfragen des Marktforschungsinstituts YouGov oder des Versicherungsportals Knip zeigen. Demnach deponieren rund 42 Prozent der Befragten regelmäßig Bargeld in ihrem Haus. Dabei handelt es sich jedoch nicht nur um einen liegen gebliebenen 10-Euro-Schein oder angehäufte Münzen im Sparschwein – sage und schreibe 1.115 Euro versteckt jeder Sparer durchschnittlich in seinem Eigenheim.

Verkehrte Zinswelt

Ein Grund dafür dürfte sicherlich die aktuelle Zinssituation bei den Finanzinstituten sein. Dass sich durch die praktisch nicht vorhandene Verzinsung des Guthabens auf klassischen Giro- oder Tagesgeldkonten kein Vermögen anhäufen lässt, ist für die meisten Anleger nichts Neues mehr. Allerdings bereitet insbesondere der sich weiter anbahnende und teils bereits in Kraft getretene Negativzins vielen Sparern Sorgen. So zahlen die Geldhäuser selbst aktuell 0,5 Prozent Zinsen, wenn sie ihre Einlagen bei der Europäischen Zentralbank lagern. Diese Kosten geben die Banken bereits seit längerer Zeit an Firmenkunden und Privatpersonen mit höherem Sparvolumen von 100.000, 250.000 oder 500.000 Euro weiter. In Zeiten eines dauerhaft angespannten Finanzmarkts verlangen jedoch immer mehr Banken auch von ihren privaten Kleinsparern ein sogenanntes „Verwahrentgelt“ von 0,5 Prozent – teils erst ab einem gewissen Betrag, teils aber auch schon ab dem ersten Euro. Wer also 100 Euro auf einem betroffenen Konto lagert, erhält ein Jahr später lediglich 99,50 Euro zurück. Bei über 100 Instituten auf dem deutschen Markt sind Negativzinsen bereits in Kraft getreten, hauptsächlich befinden sich darunter regionale Gesellschaften der Volksbanken und Sparkassen. Wer davon betroffen ist, der kann problemlos zu einer anderen Bank  wechseln – die Auswahl an Kredithäusern ohne Negativzins ist aktuell noch groß.

Sparstrumpf und Co.

In dieser Situation verwundert es jedoch niemanden, dass sich so viele Sparer ihr sauer verdientes Geld lieber ins Kopfkissen stopfen, statt es auf dem Konto zu lagern. Doch welche Verstecke in den eigenen vier Wänden sind eigentlich die beliebtesten?

Die Befragten wählen nach eigenen Angaben gleichermaßen klassische wie ausgefallene Plätze:

  • Rund 24 Prozent gaben an, ihren Notgroschen zwischen Milch und Käse im Kühlschrank zu lagern.

  • Auf Platz zwei folgt mit 11 Prozent der Kleiderschrank.

  • Knapp 10 Prozent setzen tatsächlich auf das klassische Versteck in/unter der Matratze.

  • Auch ein Briefumschlag (9 Prozent), das Sparschwein (5 Prozent) oder Vorratsdosen in der Küche (2 Prozent) sind in der Rangliste vertreten.

Dass der Fantasie in dieser Hinsicht keine Grenzen gesetzt sind, verdeutlicht der Fund eines Münchener Elektrikers, der hinter der Steckdose einer Kundin im Jahr 2016 ein Geldversteck mit knapp 80.000 Euro entdeckte – dieses stammte noch vom Vormieter. Allerdings sind auch nicht alle Bargeld-Depots gänzlich pannensicher. Dies zeigt das Beispiel eines älteren Ehepaars aus Karlsruhe, dessen Notgroschen von 8.000 Euro mitsamt einer versehentlich ausgemusterten Hose im Altkleider-Container landete.

Doch auch abseits unglücklicher Entsorgungen sollte man weitere Punkte im Hinterkopf haben, wenn man zu einem Versteck in den eigenen vier Wänden greift. Auf der Hand liegt sicherlich die Gefahr eines Einbruchs, bei dem einfach zugängliche Bargeld-Deponien leichtes Spiel für Diebe darstellen. So empfiehlt es sich, die Bargeldreserven auf mehrere Plätze im Haus zu verteilen und dabei entlegene Orte wie auf dem Dachboden gelagerte Koffer oder zwischen den Seiten dicker Wälzer in einem großen Bücherregal zu wählen. Des Weiteren stellen auch andere Gefahren wie ein Wasserrohrbruch die Sicherheit des Bargelds auf die Probe. Im letzteren Fall übernimmt zwar die Hausratversicherung oft den Verlust – allerdings nur bis zu einer Obergrenze von 1.500 Euro. Zudem sollte man durch (sicher gelagerte) Videos, Fotos oder andere Belege die Existenz des tatsächlichen Geldverstecks nachweisen können – so ist man vor eventuellen Verlusten des Notgroschens gefeit!

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