1st September 2021

Wie (analoges) Bargeld zum Teil der Digitalstrategie wird

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Im Detailhandel liegen Innovationen im Trend, wenn es um neuartige Ladenkonzepte geht. Möglichst aussergewöhnliche und individuelle Einkaufserlebnisse schaffen – so lautet die Devise. Voraussetzung hierfür ist inzwischen häufig ein hoher Digitalisierungsgrad der Handelsumgebung. Der Checkout bietet einerseits grosses Potential für innovative Konzepte, andererseits scheint das Vorhaben der Digitalisierung vor allem bei Payment-Angeboten auf den ersten Blick zu scheitern, denn die Mehrheit der Schweizer:innen setzen beim Bezahlen am liebsten auf das analoge Bargeld. Dabei können Händler:innen mithilfe von Automatisierungstechnologien dazu übergehen, Cash zu digitalisieren.

 

Immer mehr Detailhändler:innen setzen in ihren Unternehmen auf digitale Strukturen und Prozesse. Sei es eine vernetzte Warenwirtschaft, elektronische Preisschilder, intelligente Einkaufswagen mit Self-Scanning- und Wiegefunktion oder im Shop aufgestellte Displays zur Produktinformation oder Navigation im Laden – es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sich in der Branche digital aufzustellen. Auch im Bereich rund um den Checkout hält die Digitalisierung zunehmend Einzug: So können Kunden zum Beispiel an Selbstbedienungskassen den Checkout eigenständig durchführen oder die Ware mit dem eigenen Smartphone erfassen. Wenn es aber um das Bezahlangebot geht, scheint das von vielen Kund:innen präferierte Bargeld im Widerspruch zur Digitalstrategie des Handelsunternehmens zu stehen. Hier liegt der Fokus häufig auf kontaktlosen Kartenzahlungen oder Mobile Payment. Natürlich ist es sinnvoll, das Potential digitaler Trends bei Bezahlverfahren zu nutzen. Allerdings ist es nicht nötig aufgrund des Digitalisierungspotentials der verschiedenen Payment-Arten eine Diskussion „Cash versus Non-Cash“ zu führen.

 

Digital durch automatisiertes Cash Management

Händler:innen können gleichzeitig auf Barzahlung setzen und Cash in die Digitalstrategie integrieren. Das Schlüsselwort lautet: Automatisierung. Mit dem Einsatz entsprechender Technologien lässt sich die gesamte Prozesskette des Bargeldmanagements digital abbilden:

 

  • Barzahlung am POS: Frontoffice-Lösungen können direkt in die bestehende Kassentheke oder als Self-Checkout-Option eingesetzt werden. Kunden zahlen das Bargeld einfach direkt in das Gerät ein und erhalten darüber auch ihr Wechselgeld passgenau zurück – der gesamte Bezahlvorgang läuft automatisiert ab.
  • Steuerung im Backoffice: Werden mehrere Systeme in der Ladenfläche eingesetzt, könnten diese zentral im Backoffice verwaltet werden. Der aktuelle Geldbestand in den Lösungen ist auf Knopfdruck und in Echtzeit einsehbar, zudem erfolgt die Wertstellung des Geldes bei der Bank noch am selben Werktag – damit wird das Bargeld genauso schnell, wie elektronischer Zahlungsverkehr. Auch die Beauftragung eines Werttransportunternehmens kann zentral über das Backoffice erfolgen.



Darüber hinaus vereinfachen Bargeldautomatisierungslösungen auch beliebte Services wie das Abheben von Bargeld mit dem Einkauf („Cash Back“). Die Verfügbarkeit von Bargeld an der Ladenkasse lässt sich dadurch besser planen und Händler:innen können mit Cash Back einen attraktiven, gewinnbringenden Kundenservice im Shop anbieten.

 

Vorteile durch digitales Bargeld

In der Diskussion um Bargeld geht es also nicht darum, sich gegen die Vorteile der Digitalisierung zu wehren oder an vermeintlich alten Traditionen festzuhalten – indem Händler:innen Cash digitalisieren, können sie Kundenwünschen gerecht werden, gleichzeitig das analoge Zahlungsmittel effizient verarbeiten und so einen Nutzen aus dem vermeintlich analogen Bezahlverfahren ziehen.

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