Bargeldlos ist in der Pandemie gefragt – Wachstum nur ein Strohfeuer?

Dienstag, 27. Oktober 2020

Neu-Isenburg

Zahlungsverhalten in der Krise_1860x896_DE

Die Pandemie beeinflusst das Kundenverhalten weltweit massiv. Die Kaufzurückhaltung im stationären Modehandel in Deutschland, der unter starken Frequenzrückgängen leidet, ist nur ein Beispiel dafür. Kreditkartenunternehmen und Bankenverbände vermelden seit Wochen steigende Transaktionszahlen bei bargeld- und kontaktlosen Bezahlvorgängen. Das Ende des Bargelds scheint nun schneller zu kommen, als bisher angenommen wurde. Eine aktuelle Befragung zeigt indes ein differenzierteres Bild auf.

Wie die repräsentative Studie „Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Zahlungsverhalten“  des Marktforschungsunternehmens KANTAR im Auftrag von GLORY zeigt, bezahlen die Kunden in den Geschäften tatsächlich seltener mit Bargeld. So gaben 63 Prozent der Befragten an, dass sie aktuell ein anderes Zahlungsmittel bevorzugen. Die in den Geschäften unübersehbaren Hygienemaßnahmen, wie Abstandsmarkierungen, Trennscheiben oder Zugangsbeschränkungen prägen offenbar auch das Bezahlverhalten. Inzwischen zahlt jeder Zweite bargeldlos.

Die Kunden zahlen weniger mit Bargeld, aber nicht aus Überzeugung

Anders als es die nackten Zahlen zunächst vermuten lassen, bevorzugen die Konsumenten das bargeldlose Bezahlen nicht aus einem plötzlich einsetzenden Sinneswandel heraus. Dies zeigt ein genauerer Blick auf die von den Befragten genannten Motive.

41 Prozent der Konsumenten zahlen primär wegen der Aufrufe in den Geschäften bargeldlos. Etwa die Hälfte fühlt sich unter den Hygienemaßnahmen  der Händler nicht sicher und möchte offenbar schneller den Laden verlassen. Und über ein Drittel (36 Prozent) geht dem Bargeld aus dem Weg, weil die Sorge besteht, sich leichter infizieren zu können, was aber nach allen bisher vorliegenden Erkenntnissen eher auszuschließen ist.

Die Verbraucher wollen zum Bargeld zurück

Damit überrascht es kaum, dass die “Trendwende” zum bargeldlosen Bezahlen wohl nicht nachhaltig sein dürfte. Derzeit kann niemand vorhersagen, wie lange die Pandemie den Alltag noch prägen wird. Die befragten Konsumenten sind allerdings entschlossen, wieder zu ihren alten Gewohnheiten zurückzukehren. 41 Prozent aller Befragten wollen nach Ende der Pandemie wieder zum Bargeld greifen. Und die Hälfte der Umfrageteilnehmer ist auch überzeugt davon, dass sie dann wieder genauso häufig bar zahlen werden wie zuvor.

Besonders beeindruckt vom Pandemie-Geschehen zeigen sich die jüngeren Konsumenten. In der Altersgruppe zwischen 16 und 34 Jahren haben 69 Prozent der Befragten ihr Bezahlverhalten geändert. Es sind aber auch die Mitglieder dieser Altersgruppe, die nach der Pandemie am ehesten wieder bar bezahlen wollen. Dies haben gemäß der Umfrage 37 Prozent vor.

Bargeld wird wohl doch bleiben

Die Ergebnisse der KANTAR-Befragung, an der über 1.000 Internetnutzer zwischen 16 und 64 Jahren teilgenommen haben, lassen somit den Schluss zu: Die Verschiebung zu bargeldlosen Bezahlverfahren hat durch die Pandemie zwar eine stärkere Dynamik erhalten. Es deutet sich aber an, dass “Cashless” nicht als eindeutiger Sieger in der Gunst der Verbraucher enteilt. Wie stark die Anteile an bargeldlosen Zahlungen sein werden, lässt sich erst mit Ende der Pandemie sicher bewerten. Bargeld wird offenbar auch darüber hinaus ein starkes Bezahlverfahren bleiben.

Die Umfrage ist Teil des GLORY CASH REPORT 2020, den Sie hier herunterladen können. Neben unabhängigen Studienergebnissen, gibt der Report Einblicke in aktuelle Trends und (Payment-)Entwicklungen und liefert Händlern wertvolle Hinweise, wie sie auf die veränderten Gewohnheiten der Verbraucher reagieren und gleichzeitig das Bargeldmanagement optimieren und effizienter gestalten können.



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