24th November 2021

Trübe Aussichten für das Weihnachtsgeschäft

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Viele Händler:innen in der Schweiz stehen aktuell vor Nachschubproblemen. Die könnten dazu führen, dass sich Enttäuschung unter dem Weihnachtsbaum breitmacht: Im Handel und bei den Kindern.

Der eigentlich traditionelle Umsatzschub zum Jahresende täte dem Handel nach eineinhalb Jahren Pandemie gut. Lange Schliessungen und eine spürbare Kaufzurückhaltung haben ihn schweizweit belastet. Doch es drohen weitere Unannehmlichkeiten. Wie sich zeigt, lässt sich eine global vernetzte Wirtschaft eben doch nicht so schnell aus einem verordneten „Winterschlaf“ erwecken.

 

Händler:innen warnen vor Last-Minute-Käufen

Die Probleme in den Lieferketten sind Folgen der Pandemie. In Asien, insbesondere in China, waren Produktionsstätten wochenlang geschlossen. Zudem wurde auch der Handelsverkehr stark beschränkt – mit der Folge, dass deutlich weniger Waren im Container auf die Reise gegangen sind. Die Produktion ist zwar längst wieder hochgefahren, aber die global wiedereinsetzende Nachfrage übersteigt in vielen Bereichen die Kapazitäten. In den asiatischen Häfen stauen sich zusätzlich noch die bereits produzierten Güter.

 

Die Folgen werden die Kundinnen und Kunden im Weihnachtsgeschäft wohl unmittelbar spüren. So hat ein Sprecher von Manor davor gewarnt, sich auf «Last-Minute»-Einkäufe zu verlassen. Stattdessen sollte die Kundschaft „frühzeitig zugreifen, wenn die Ware verfügbar ist“. Ähnlich sieht das auch ein Sprecher von Digitec Galaxus. Wenn die Wunschliste bereits stehe, sei es in diesem Jahr zu empfehlen, frühzeitig zu bestellen.

 

Branchen unterschiedlich stark betroffen

Es ist wohl nicht damit zu rechnen, dass die Kundinnen und Kunden vor leeren Regalen stehen. Aber die Auswahl wird kleiner oder der Kauf mit Wartezeiten verbunden sein. Es mangelt an Chipsätzen, Chemikalien und auch Holz landet nicht so schnell in Europa, wie es sonst der Fall ist.

 

Zu den Produkten, die zu Weihnachten knapp sein werden, listet Galaxus u.a. auf:

  • Smartphones und Tablets,
  • Spielekonsolen,
  • Spielwaren, - Sneakers,
  • Möbel und
  • Fahrräder samt Zubehör.

 

Also viele Produkte, die zu Weihnachten gern gekauft und verschenkt werden. Die seit Wochen anhaltenden Nachschubprobleme führen nicht nur zu einem geringeren Angebot, sondern auch zu deutlich höheren Preisen. Da könnte das Budget für Geschenke bei einigen Kund:innen schneller als sonst ausgereizt sein – keine guten Aussichten für das so dringend erwartete Saisongeschäft im Handel.

 

Schwierigkeiten könnten länger anhalten

Da die Nachfrage nach Ersatzteilen für Fahrräder beispielsweise unverändert hoch ist, der Handel aber Lieferprobleme hat, wächst die Kriminalität. Unter anderem hat der «Der Bund» jüngst in seiner Sonntagszeitung darüber berichtet, dass die Zahl der Diebstähle von Fahrradteilen wächst. So mancher Velobesitzer hat sein Bike am Morgen schon regelrecht ausgeplündert vorgefunden.

 

Eine kurzfristige Besserung der Probleme scheint nicht in Sicht. Eine Umfrage des ifo-Instituts in Deutschland beispielsweise geht davon aus, dass die Lieferengpässe bis weit in das kommende Jahr reichen werden. Einige Branchen rechnen damit, dass sich die Situation erst binnen der Jahresfrist wieder normalisieren wird.

Eines steht somit jetzt schon fest: Das Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr wird herausfordernder als erhofft.

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