Verknüpfung digitaler und stationärer Touchpoints

Montag, 11. Juli 2022

Neu-Isenburg

Eine Hand hält ein Handy vor einem Bekleidungsgeschäft

Die Verbindung von stationären Stores und der Online-Welt im Rahmen einer Omnichannel-Strategie ist wichtiger denn je. Das ist längst nicht nur ein Thema für die Branchenriesen. Auch kleinere Händler:innen können hier punkten.

Viele Menschen, die vorher eher den Besuch in einem stationären Store bevorzugt hatten, haben sich während der Pandemie erstmals online über Einkaufsmöglichkeiten informiert und online bestellt. Eine kurz nach dem ersten Lockdown veröffentliche repräsentative Umfrage von Bitkom hat den Wunsch der Konsument:innen unterstrichen, sich online über das Angebot regionaler Händler:innen informieren zu wollen. Das wünschten sich immerhin 65 Prozent der Befragten, die das auch über die Pandemie hinaus wollen. Gerade für kleinere Unternehmen stellt sich die Frage, wie eine solche Verknüpfung aussehen kann.

Sichtbarkeit bei Google ist das Minimum

Google ist die zentrale Anlaufstelle der Kundinnen und Kunden, wenn sie sich informieren wollen. Eine gute Sichtbarkeit des Stores auf der Suchmaschine ist somit die Basis, um aus diesem digitalen Touchpoint einen zählbaren Kontakt für den Store zu schaffen. Im ersten Schritt muss wenigstens ein Account bei „Google My Business“ angelegt und gepflegt werden. Darin sind Unternehmensdaten, wie Adresse, Kontaktdaten und Öffnungszeiten einzupflegen. Diese müssen laufend kontrolliert werden, damit sie auch aktuell bleiben. Mit einem solchen Account kann dann im weiteren Verlauf ein Benutzerkonto bei „Google Merchant“ angelegt werden, der die Teilnahme an Google Shopping ermöglicht. Dort lassen sich dann Produkte gezielt bewerben.

Digitale Schaufenster als Basis

Kleinere Unternehmen mit starkem regionalem Bezug scheuen aus unterschiedlichen Gründen häufig die Eröffnung eines eigenen Online-Shops oder die Teilnahme auf einem Marktplatz. Ein Kompromiss zwischen einem umfangreichen Online-Shop oder der Nutzung von Amazon und anderen Marktplätzen kann die Eröffnung eines einfachen Shopsystems sein, das die Homepage ersetzt. Dieser Shop dient dann in erster Linie als eine Art digitales Schaufenster, das zumindest herausragende Produkte präsentiert. Solche Shops sind dank der Nutzung der Cloud innerhalb weniger Minuten eingerichtet und gehören zum Produktangebot fast aller Internetzugangsanbieter.

Filialbestände zeigen und Click & Reserve

Ein solches digitales Schaufenster kann zugleich die Basis dafür sein, um aktuelle Filialbestände anzuzeigen. So werden frustrierende Anfahrten der Kundinnen und Kunden vermieden. Besonders komfortabel (und ab einer entsprechenden Artikelanzahl auch notwendig) wird dies mit einer Warenwirtschaft, die mit dem Shop gekoppelt werden kann. Warenwirtschaft und Mietshop sind teilweise auch ein Element von Kassensystemen, die auf Tablets basieren. Mittels „Click & Reserve“ kann die Kundschaft online ein Produkt reservieren, um es sich dann im Laden anzusehen.

Virtuelle Einkaufslisten bieten

Händler:innen, die vorwiegend Produkte des täglichen Bedarfs anbieten, können Apps für virtuelle Einkaufslisten, deren Angebot inzwischen riesig ist, bewerben. Mitunter lassen sich auch mit den Anbietern Kooperationen schließen, sodass das eigene Sortiment dort auftaucht. Einkaufslisten-Apps funktionieren händlerübergreifend, besitzen oft eine Funktion, die die Nutzerinnen und Nutzer an einen Artikel erinnert, wenn er sich in der Nähe eines Händlers befindet. Voraussetzung dafür ist dann aber ein Eintrag bei Google My Business.

Beratungstermine online anbieten

Mit nur wenig Aufwand können Händler:innen der Kundschaft individuelle Shopping- und Beratungstermine unterbreiten. Es gibt zahllose Systeme für Terminbuchungen in der Cloud, die sich auch von technisch weniger erfahrenen Personen auf der Website integrieren lassen. So werden Kund:innen, die erstmals online auf das Angebot gestoßen sind, wirkungsvoll übergeleitet.

Fazit: Vielfache Optionen, auch für kleine Budgets

Die Verknüpfung von Online-Touchpoints mit dem Store ist weniger eine Frage des Budgets, sondern eine der Haltung und des Engagements.

 

Welche Services und Technologien finden (langfristig) Akzeptanz? Welche sind nur pandemiebedingt und welche Serviceangebote vermissen Kund:innen aktuell? Diesen Fragen geht der CASH & PAYMENT REPORT 2022 von GLORY auf den Grund.