Wie ein Startup mit Barzahlungen erfolgreich wurde

Donnerstag, 29. August 2019

Neu-Isenburg

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Eine auf Bargeld basierende Geschäftsidee? Ein mutiger Schritt in Zeiten, in denen regelmäßig das Ende der Barzahlung  vorhergesagt wird. Die Gründer von Cash Payment Solutions haben sich davon nicht beeindrucken lassen. Und sind damit erfolgreich.

Als die drei Gründer Achim Bönsch, Sebastian Seifert und Florian Swoboda im Jahr 2011 ihr Unternehmen aus der Taufe hoben, erschien ihre Idee nicht wenigen Experten zumindest gewagt. “Barzahlen.de” will den Kunden die Möglichkeit bieten, in Online-Shops einzukaufen, die Rechnung jedoch mit Bargeld zu begleichen. Das wirkte wie ein Anachronismus. Die digitale Welt, die für elektronische Bezahlverfahren prädestiniert ist, und das “altmodische” Bargeld miteinander verbinden? Wer sollte das denn einsetzen?

Bargeld und Online-Shopping sind kein Widerspruch

Was auf den ersten Blick wie ein Widerspruch scheint, erweist sich bei genauerer Betrachtung als eine clevere Idee. Denn wer in einem Online-Shop bezahlen will, benötigt entweder eine Kreditkarte oder ein Girokonto. Der offene Betrag wird dann direkt eingezogen oder die Kontendaten in anderen Verfahren als Referenzkonto hinterlegt.

Dieser Ansatz schließt einen beträchtlichen Teil potentieller Kunden vom Online-Kauf aus. Alle die, die keine Debit- oder Kreditkarte besitzen, weil sie dies nicht wollen oder andere Gründe dem entgegenstehen. Das sind zum Beispiel jüngere Konsumenten. Und die verfügen über reichlich Kaufkraft. Schließlich sind da noch sicherheitsbewusste Kunden, die ihre persönlichen Daten nicht gern in fremde Systeme eintragen.

Es gibt unterschiedliche Schätzungen darüber, wie groß der Anteil der Kunden ist, die somit vom elektronischen Bezahlen ausgeschlossen sind. Die Werte schwanken zwischen 5 % bis 10 %, andere Quellen nennen sogar ein Drittel. Für Cash Payment Solutions, das ihr Produkt inzwischen kurz “Barzahlen” nennt, auf jeden Fall eine große und attraktive Zielgruppe.

Einfaches und erfolgreiches Konzept

Barzahlen basiert auf einem Prinzip, das jeder Kunde versteht. Wer sich im Online-Shop für das Verfahren entscheidet, geht mit einem ausgedruckten Zahlschein oder seinem Smartphone zu einer der inzwischen 12.000 Akzeptanzstellen. Dort wird der Code an der Kasse gescannt und der Kunde bezahlt in bar. Cash Payment Solutions ist hierbei der Mittler zwischen Händler und Akzeptanzstelle, d.h. das Kassenpersonal kann nicht erkennen, was der Kunde gekauft hat. Diese Anonymität dürfte für viele Nutzer ein wichtiger Aspekt sein.

Mit Barzahlen kann inzwischen nicht mehr nur in Online-Shops eingekauft werden, auch Versorger bieten ihren Kunden die Möglichkeit, beispielsweise die Stromrechnung bar zu bezahlen und erste Banken sind ebenfalls dabei. Sie allen wissen offenbar, dass Bargeld noch lange kein Auslaufmodell ist.

Für die Händler, die die Rolle als Akzeptanzstelle übernehmen, zum Beispiel

  • dm
  • Rossmann oder
  • Rewe

ist die Teilnahme eine weitere ideale Möglichkeit, sich als Partner der Kunden zu positionieren und die Frequenz auf der Fläche zu erhalten.

Barzahlen gibt es seit Kurzem auch in der Schweiz. Dort können die Kunden über die Automaten der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) ihre Rechnungen bezahlen. Gründer Sebastian Seifert wird sicherlich nicht nur über diesen Neukunden auf dem GLORY INNOVATION FORUM 2019  in seinem Vortrag berichten.
 

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