Podcast-Blog Nr.1 – Innovator’s Matrix

Mittwoch, 6. November 2019

Neu-Isenburg

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Etwas wahrlich Neues zu erschaffen ist gar nicht so einfach. Eine neue Idee, die noch keiner zuvor hatte. Für ein Problem, das man vielleicht nur selbst, vielleicht aber auch zahlreiche andere haben. Wo fängt man da am besten an? Diese Gedanken und Fragen stellen auch Unternehmen vor große Herausforderungen – und überfordern dabei so manche. Eine häufige Falle: Statt neue Ansätze zu finden, orientiert man sich zu stark an vorhandenen Ideen, verfällt unfreiwillig in deren Replikation und spiegelt schlussendlich nur ein bestehendes Konzept. Aus dem wahrlich Neuen wird ein lauer Aufguss gestriger Gedanken. Diese Sackgasse nennt sich „Innovator’s Matrix“.
  
Wenn sich Ideen im Kreis drehen

Auch Joe Kim, Vice President of Innovation bei GLORY, ist mit diesem Negativ-Phänomen vertraut. Allerdings weiß er damit umzugehen. Temporäre Innovationsarmut bewältigt er mit einem Fünf-Säulen-Modell: 

1. Neugierde und Bewusstsein (Curiosity & Awareness): 
Der erste Baustein im Findungsprozess liegt noch vor dem eigentlichen Startpunkt. Um ein passendes Konzept zu entwickeln, muss man zunächst die Zielgruppe/Kunden sowie deren Bedürfnisse verstehen. Falls das Problem nur einen selbst betrifft, lässt sich diese Basis natürlich einfacher schaffen, als wenn man beispielsweise für ein Unternehmen und dessen Kundennetz eine neue Idee entwickelt. Dennoch bildet dieser Schritt das Fundament, auf dem der komplette Prozess gebaut ist.

2. Anpassungsfähigkeit (Acceptance):
Wer bereits Erfolge in Form innovativer Ideen gefeiert hat, gerät leicht in Versuchung, die erprobten Prozesse auch bei neuen Herausforderungen anzuwenden – der perfekte Nährboden für eine „Innovator’s Matrix“. Nur weil alte Vorgehensweisen in der Vergangenheit funktioniert haben, müssen sie bei neuen Projekten noch lange nicht zum selben Erfolg führen. Daher sollte man im Zweifel bereit sein, alte Prozesse abzulegen und neue Wege zu gehen, wenn man sich dadurch weiterentwickeln kann. Ein Paradebeispiel dafür ist Tiger Woods, der das prestigeträchtige Masters Tournament 1997 mit einem Rekord-Ergebnis für sich entschied. Das Geheimnis lag in seinem Golfschwung, der von Experten und Fans auf der ganzen Welt gefeiert wurde. Und obwohl die Tinte in den Geschichtsbüchern noch nicht richtig getrocknet war, tat Woods etwas Außergewöhnliches – und in seinen Augen zwingend Notwendiges: Er überarbeitete seinen Schlag direkt nach dem Turnier von Grund auf. Damit ließ er die aufstrebende, junge Konkurrenz weiter hinter sich und legte den Grundstein für Jahre der Dominanz.

3. Wissensdurst (Understanding)
Jeder fängt mal klein an. Das gilt auch in Sachen Kreativität. Daher ist es essentiell, sich neue Methoden, Tools und Techniken anzueignen, mit denen man auf andere Art arbeiten und Konzepte entwickeln kann. Als ebenso wichtig kann sich ein offenes Ohr erweisen. Egal, ob der erfahrenste Innovator oder der unbedarfteste Neuling – jeder geht an eine Aufgabe auf andere Art und Weise heran und liefert mitunter einen völlig neuen Blickwinkel. Dieser kann sich für den Ideenprozess vielleicht als ausschlaggebend herausstellen. Wachsam und wissensdurstig zu bleiben, erfordert zwar Zeit und Mühe, ist aber ein wesentlicher Baustein.

4. Ausführung (Action)
Die Erprobung einer neuen Idee ist sicherlich der interessanteste und zugleich schwerste Teil des Innovationsprozesses. Schließlich funktioniert ein Versuch in den seltensten Fällen direkt auf Anhieb. Auf dem Weg zur Innovation wird es daher viele Misserfolge und Fehlschläge geben, von denen man sich nicht vom Weg abbringen lassen sollte. Stattdessen geht es darum, diese für sich zu nutzen und daraus zu lernen.

5. Kontinuierliches Lernen (Continuous Learning)
Die letzte Säule im Modell ist wohl die wichtigste, da sie die richtige Grundeinstellung im Prozess zementiert: Es gibt immer etwas Neues zu lernen und auszuprobieren. Bestes Negativbeispiel ist die Marke Kodak: Der amerikanische Kamera-Konzern galt in den 70er-Jahren als unantastbare Marktmacht, ruhte sich jedoch auf seinem Monopol aus und verschlief dadurch den Wandel hin zu digitalem Filmmaterial. Dieser Fall ist der perfekte Beweis dafür, dass man nie an einem „Highest High“ ankommt, sondern sich kontinuierlich weiterentwickeln kann. 
Wer sich diese fünf Säulen zu Herzen nimmt, ist bereit für die „Innovator’s Journey“. Diese „Reise“, wo Ideen nicht stagnieren, sondern stetig weiterentwickelt werden, ist sicherlich das Ziel jedes Innovators. Schließlich ist ein nie zu enden scheinender Ideenfluss der beste Weg, um langfristig innovativ und erfolgreich zu bleiben.

Das komplette Gespräch zur „Innovator’s Matrix“ mit Joe Kim finden Sie im Podcast von GLORY .

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