EINZELHÄNDLER UNTER DRUCK

Werden Nettomargen als aussagefähige Kenngröße zu Grunde gelegt, ist der Einzelhandelssektor in jeder Volkswirtschaft der am härtesten umkämpfte Markt. Ein umfangreiches Produktangebot und zahlreiche Vertriebskanäle verschaffen Kunden vielseitige Wahlmöglichkeiten. Dies führt zu ständigem Konkurrenzdruck in der gesamten Branche.

Die Mehrheit der Einzelhandelsunternehmen steht vor den folgenden Herausforderungen: Neben einem anhaltenden Konkurrenzdruck durch etablierte Wettbewerber sind Einzelhandelsunternehmen zudem mit Branchenneulingen konfrontiert. Auf kontinuierlichem Wachstumskurs möchten diese neuen Konkurrenten zusätzliche Geschäftssegmente erobern und sind bereit, sich in unbekannte Segmente vorzuwagen. Ein Beispiel für diesen Trend stellen Discounter dar, die durch eine niedrige Preispolitik bereits in der Vergangenheit auf den Lebensmittelmarkt drängten. Dieser Trend wird sich auch in Zukunft in anderen Bereichen weiter durchsetzen. Eine weitere Herausforderung stellen neue und innovative Technologien dar. Diese müssen nicht nur intelligent genutzt, sondern auch ständig weiterentwickelt werden, um Kosten langfristig zu senken und die Flexibilität und Reaktionsfähigkeit zu steigern.

Viele Einzelhandelsunternehmen nutzen neue Technologien bereits ebenso kreativ wie spezialisierte Technologieunternehmen. Große Supermärkte zeigen bereits heute wie die Technik der Zukunft aussehen kann. In Hinblick auf profitablen Handel spielt weiterhin die betriebliche Effizienz entlang der gesamten Wertschöpfungskette eine entscheidende Rolle. Positive Ergebnisse aus dem Vorjahr sind bereits heute irrelevant: Im Vordergrund steht die unablässige Notwendigkeit, immer schneller und reaktionsfähiger zu werden, Verschwendung zu vermeiden, Prozesse zu optimieren und Kosten zu senken. Einzelhändler, die Prozesse nachweislich kosteneffizienter und schneller umsetzen können, erlangen entscheidende Wettbewerbsvorteile am Markt. Einen weiteren erschwerenden Faktor stellt die nahezu komplette Abwesenheit eines „Normalen Geschäftsbetriebs“ dar: „Business as Usual“ funktioniert im Einzelhandel in der Praxis nahezu gar nicht. Instabilität, Unsicherheit und ein gewisses Maß an Unberechenbarkeit sind heutzutage nicht zu verhindernde Faktoren, die den geschäftlichen Erfolg im Handel schwerer denn je Machen.